Samstag, 12. Dezember 2009
Der Relativismus
ZITATE VON JOSEPH KARDINAL RATZINGER
„So ist auch die Ablehnung des Gottesbezugs nicht Ausdruck einer Toleranz, welche die nicht theistischen Religionen sowie die Würde der Atheisten und der Agnostiker schützen will, sondern eher Ausdruck eines Bewusstseins, das Gott endgültig aus dem öffentlichen Leben der Menschheit auslöschen und in den subjektiven Bereich noch bestehender Kulturen der Vergangenheit verdrängt sehen möchte.
Der Relativismus, der den Ausgangspunkt für das alles darstellt, wird so ein Dogmatismus, der sich im Besitz der endgültigen Erkenntnis der Vernunft glaubt, sowie im Recht, alles andere nur als ein im Grunde überholtes Stadium der Menschheit zu betrachten, das auf passende Weise relativiert werden kann. In Wirklichkeit bedeutet das, dass wir Wurzeln brauchen, um zu überleben, und dass wir Gott nicht aus den Augen verlieren dürfen, wenn wir unsere menschliche Würde nicht verlieren wollen.“
(Joseph Kardinal Ratzinger, Vortrag in Subiaco bei Rom, 1. April 2005)
„Einen klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben, wird oft als Fundamentalismus abgestempelt, wohingegen der Relativismus, das sich »vom Windstoß irgendeiner Lehrmeinung Hin-und-hertreiben-lassen«, als die heutzutage einzige zeitgemäße Haltung erscheint. Es entsteht eine Diktatur des Relativismus, die nichts als endgültig anerkennt und als letztes Maß nur das eigene Ich und seine Gelüste gelten läßt.“
(Joseph Kardinal Ratzinger, Predigt, 18. April 2005)
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