Samstag, 12. Dezember 2009

Benedikt XVI. Glaube und Vernunft


Ohne das Licht des Glaubens, das in die Finsternis der Erbsünde eindringt, kann die Vernunft nicht vorankommen.
(EIN WICHTIGES ZITAT DES PAPSTES)


„Gibt es die Erbsünde wirklich? Gäbe es sie nicht, könnten wir ja mit Argumenten, die für jeden verständlich und unanfechtbar sind, an die klare Vernunft und an den bei allen vorhandenen guten Willen appellieren. So könnten wir gut vorankommen und die Menschheit reformieren. Aber dem ist nicht so: Der Verstand – auch unser Verstand – ist verdunkelt, das sehen wir jeden Tag. Denn der Egoismus, die Wurzel der Habgier, besteht darin, daß ich vor allem mich selbst und die Welt für mich haben will. Er ist in uns allen vorhanden. Das ist die Verdunkelung des Verstandes: Er kann hochgelehrt, mit den schönsten wissenschaftlichen Argumenten ausgestattet sein und ist dennoch durch falsche Vorgaben verdunkelt. So geht er mit hoher Intelligenz und großen Schritten auf dem falschen Weg weiter. Auch der Wille ist, wie die Kirchenväter sagen, gebeugt: Er ist nicht einfach bereit, das Gute zu tun, sondern sucht vor allem sich selbst oder das Wohl der eigenen Gruppe. Also tatsächlich den Weg der Vernunft, der wahren Vernunft zu finden, ist schon keine leichte Sache und entwickelt sich schwerlich in einem Dialog. Ohne das Licht des Glaubens, das in die Finsternis der Erbsünde eindringt, kann die Vernunft nicht vorankommen. Aber ausgerechnet der Glaube stößt dann auf den Widerstand unseres Willens. Dieser will den Weg nicht sehen, der auch ein Weg des Selbstverzichts und einer Korrektur des eigenen Willens zugunsten des anderen und nicht für sich selbst wäre.“ (Papst Benedikt XVI., Ansprache, 26. Februar 2009)

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