Freitag, 8. Januar 2010

Himmlische Liturgie




„Zumindest braucht man wieder ein neues liturgisches Bewusstsein, damit dieser macherische Geist verschwindet. Es ist ja auch soweit gekommen, dass sich Liturgiekreise für den Sonntag selber die Liturgie zurechtbasteln. Was hier geboten wird, ist sicher das Produkt von ein paar gescheiten, tüchtigen Leuten, die sich etwas ausgedacht haben. Aber damit begegne ich eben nicht mehr dem ganz Anderen, dem Heiligen, das sich mir schenkt, sondern der Tüchtigkeit von ein paar Leuten. Und ich merke, das ist es nicht, was ich suche. Das ist zu wenig, und ist etwas anderes. Das Wichtigste ist heute, dass wir wieder Respekt vor der Liturgie und ihrer Unmanipulierbarkeit haben. Dass wir sie wieder als das lebendig Gewachsene und Geschenkte erkennen lernen, in dem wir an der himmlischen Liturgie teilnehmen. Dass wir in ihr nicht die Selbstverwirklichung suchen, sondern die Gabe, die uns zukommt. Das, glaube ich, ist das erste, dass dieses eigentümliche oder eigenmächtige Machen wieder verschwinden und der innere Sinn für das Heilige erwachen muss.“ (Joseph Ratzinger: „Gott und der Welt“)

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