Mittwoch, 17. April 2013
So denkt ein Jesuit über die hl. Liturgie
"Denken wir uns einmal, was nie geschehen wird, die Lateinische Kirchensprache beseitigt und an deren Stelle die Deutsche (oder andere Volkssprache). Welches wären die Folgen?
Vor allem müsste der Gläubige unausgesetzt auf jedes Wort des Priesters achten. Er mag die heißesten Anliegen auf seinem Herzen haben und noch so sehnlich sein Alleingespräch mit Gott halten wollen, er müsste seine Andacht in die vorgelegten Rahmen einzwängen, dem wohl oder übel Vorlesenden, vielleicht gar Vordeklamierenden, zuhören und gründlich um alle innere Andacht kommen. Dies aber ist Tyrannei! Wie mütterlich wünscht dagegen die Kirche zunächst Aufmerksamkeit auf die Hauptteile der Heiligen Messe, und lässt im Übrigen einem Jeden die Freiheit, sein Herz im Stillen vor dem sakramentalen Gott auszuschütten und mit dem Bittopfer des Priesters das eigene zu Gott emporzusenden. Schon in der ältesten Zeit betete der Priester einen großen Teil der Messe still; und wer meint, das Volk hätte ihm alles von Anfang bis Ende nachgesprochen oder nachgehört, ist in großem Irrtum. Wir nennen vorherrschend die Hl. Messe, als das INNERSTE HEILIGTUM DER CHRISTLICHEN GOTTESVEREHRUNG, verstehen aber zugleich den ganzen katholischen Kultus mit.
Mit der Landessprache käme ferner Verflachung und frostige Verweltlichung in die heilige Liturgie. ... Der Gottesdienst würde in eine endlose Predigt verwaschen, die Schaaren der frommen Beter immer dünner, und wer besäße noch die Geduld, von Anfang bis Ende auszuharren? Die Universalität unseres katholischen Kultus würde nach Ländern, ja nach Pfarreien und Kapellen zerschnitten und jeder Geschmacklosigkeit schutzlos in die Arme geworfen. ... Danken wir dem obersten Wächter der Kirche, dem Hl. Stuhle zu Rom, dass er auch hierin dem unreifen Drängen mannhaft widerstand. Für jeden Christen aber ist es Ehren- und Gewissenssache, mit inniger Verehrung und Liebe an der altehrwürdigen Liturgie zu hängen und nach Kräften aus ihren Schachten Schätze des höheren Lebens zu heben."
(P. G.M. Pachtler SJ, Das Buch der Kirche, 12. Auflage, Manz, Regensburg 1901)
Freitag, 25. Januar 2013
27.1.2013: Septuagesima - Beginn der Vorfastenzeit
Ebenso kommt ein großer Teil des Unheils bei den Christen heute daher, daß sie denen glauben, denen sie nicht glauben dürfen, und daß sie jenen nicht glauben, denen sie glauben müssen: Die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht (Joh 3,19). Deshalb sehen wir im Evangelium ein untrügliches Kennzeichen derjenigen, denen wir glauben sollen, ebenso auch derjenigen, denen wir nicht glauben dürfen; derjenigen, die echte Arbeiter sind, und jener, die eher Zerstörer sind. Da ich für diesen Tag als Arbeiter im Weinberg Gottes zu euch gesandt bin, möchte ich euch nun zeigen, wie man gewisse Leute fliehen muß, die behaupten, das Land der Heiligen Schrift erkundet zu haben, und wie man der Stimme jener Gehorsam leisten muß, die sich durch gesunde Lehren auszeichnen.
Herr, besprenge deinen Weinberg mit dem milden Regen deiner Gnade, damit Hacke und Spaten gut eindringen können; mache ihn aufnahmefähig und gib deinem unwürdigen Winzer die Kraft und das Geschick, die Dornen und die Unzahl falscher Auffassungen auszureißen, welche die Zeit treiben ließ, damit dir der Weinberg zur rechten Zeit Frucht bringe (Ps 1,3) und der Winzer den versprochenen Denar erhalte, den ewigen Tag. Dazu wollen wir die Hilfe der heiligen Jungfrau erbitten: Ave Maria.
(hl. Franz von Sales, Zum Sonntag Septuagesima, 6.2.1594)
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