Ein Prediger, dem die Menschen zuströmen, ein Missionar, der von sich reden macht, ein Beichtvater, der seinen Beichtstuhl von vielen Beichtkindern umdrängt sieht, ein Seelenführer, der von weit und breit aufgesucht wird, sie alle schmeicheln sich leicht, dass sie viele Frucht bringen, und wenn man nach dem Augenschein urteilen dürfte, würde man es glauben. Die Welt lobt sie. Der Beifall bestärkt sie in der guten Meinung die sie von ihren Erfolgen haben. Sind sie aber auch mit Gott verbunden durch das Gebet? Sind sie vollkommen losgeschält von sich selbst? Sie mögen Acht haben, dass sie sich nur nicht täuschen ...
Man ist beschäftigt mit Arbeiten des Seeleneifers und der Nächstenliebe. Ist aber der Beweggrund auch reiner Eifer und reine Nächstenliebe? Geschieht es nicht vielmehr deshalb, weil man seine Befriedigung dabei findet und man weder das Gebet noch das Studium liebt, weil man es in seinem Zimmer nicht aushält und die Sammlung einem unerträglich ist?“
Der ganze Aufwand ist umsonst, denn „nur die Heiligkeit des Lebens befähigt uns, an der Rettung der Seelen zu arbeiten.“
Es ist zum Staunen, Männer zu sehen, die zum apostolischen Leben berufen sind und die ihren Ehrgeiz und ihre Eitelkeit in den heiligen Dienst der Verkündigung hineintragen. Was für Frucht können sie bringen? Sie haben es erlangt, was sie in sechs oder sieben Jahren erstrebt haben. Sie haben es erreicht, auf Kosten einer Unzahl von Sünden und Unvollkommenheiten. Was für ein Leben! Was für eine Vereinigung mit Gott! Wie wird sich Gott solcher Werkzeuge bedienen können?
„Höchstes Elend“ eines solcherweise geteilten Herzens! Fast völlige Unfruchtbarkeit eines rein natürlichen Eifers! Weil man sich nicht zu der zweiten Bekehrung hat entscheiden wollen, verpfuscht man sich das Leben, und zu all dem Übel kommt diese Bitterkeit noch dazu: Man weiß sehr wohl, dass man es sich verpfuscht.
„Wir bringen ganze Jahre und oft ein ganzes Leben damit zu, darum herumzufeilschen, ob wir uns Gott ganz hingeben sollen. Wir können uns nicht dazu entschließen, das Opfer ganz zu bringen. Wir machen viele Vorbehalte: Neigungen, Pläne, Wünsche, Hoffnungen, Ansprüche, die wir nicht aufgeben wollen.
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